Im doppelten Sinne.
Als wir im März in den Lockdown gingen, teilten der Mann und ich uns die Arbeit auf: halbe Tage saß er im Arbeitszimmer, halbe Tage ich, wer nicht arbeitete, betreute das Kind. Was wir tagsüber nicht schafften, arbeiteten wir abends nach. Das funktionierte irgendwie, wir haben es über zwei Monate sieben Tage die Woche durchgezogen.
And here we go again.
Seit gestern ist das kleine Mädchen daheim. Mindestens bis 10.1., aber wenn ich auf die Zahlen gucke und mal so ein bisschen gesunden Menschenverstand und mathematisches Denken bemühe, wird es wohl eher länger dauern. Diesmal können wir uns nicht so perfekt aufteilen, das bedeutet für mich mehr Nachtschichten, weniger Me-Time. Als hätte ich’s geahnt, habe ich schon in der Vorwoche einfach mal nichts gemacht, ich war einfach völlig erledigt von diesem Jahr.
Und jetzt passierte etwas Erstaunliches. Sobald feststand, dass die Kitas eben nicht mehr betreuen können (also, sie können, sie würden auch wollen, NRW ist in der Hinsicht einfach nur unfair zu den Eltern und Erzieher:innen, aber ich will mich nicht aufregen, ommmmm …), jedenfalls: sobald das feststand, saß ich erst mal zwei Tage heulend auf dem Sofa. Und dann kickte die Resilienz. Dann halt so, dachte ich, schlief zwei Nächte drüber, schrieb eine Liste der Dinge, die in den nächsten zwei bis drei Monaten erledigt werden müssen. Dann wurde mir leicht übel, aber nützt ja nix: Wir schaffen das. Irgendwie.
Ich wünsch euch da draußen viel Kraft für die kommenden Wochen. Und eine gute Zeit wünsche ich euch, bald ist Weihnachten, ich hoffe, ihr könnt die Festtage gesund und munter feiern, mit Abstand, mit ein paar Lieben, mit vielen Büchern unter Weihnachtsbaum.
Heute kam dann noch die Nachricht, dass “Der kleine Weihnachtsbuchladen am Meer” in die 3. Auflage gegangen ist, große Freude bei mir, er liegt wohl auf ein paar Gabentischen, der kleine, freche Steadyseller.
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